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12.10.2011

„Geht nicht, gibt’s nicht!“

CDU lud Thorsten Erny zum Bürgergespräch/ Resümee und Ausblicke

Von Ursula Maurer

„Ich habe es noch keine Minute bedauert, Bürgermeister geworden zu sein. Wenn ich etwas bedauere, dann heute Abend zu spät erschienen zu sein“, erklärte Thorsten Erny am Mittwochabend, 12. Oktober, im Gasthaus Blume seiner Zuhörerschaft. Seine innere Uhr hatte Kapriolen geschlagen und ihm eine halbstündige Verzögerung beschert. „Ich bin ein bisschen durch den Wind“, so Erny. Kein Wunder, konnte er auch mit Freude auf einen weiteren Meilenstein im >Bildungs-Campus Gengenbach< Gengenbach hinweisen, der an selbigem Tag bewältigt wurde.

Bürgermeister Thorsten Erny

Eine Prüfungskommission um Thorsten Erny und Winfried Lieber, Rektor der Hochschule Offenburg, konnte sich einstimmig, und damit klar für eines der fünf innerhalb einer Architekten-Mehrfachbeauftragung eingereichten Modelle entscheiden und hat so das ehrgeizige und wegweisende Zukunftsprojekt ein Stück näher gebracht. (Ein ausführlicher Bericht erschien in der Donnerstagausgabe des OT vom 13. Oktober.) Ein Vorhaben, das beim Amtsantritt des neuen Stadtoberhaupts noch vor dem Aus stand, konnte Thorsten Erny in knapp fünf Monaten „wasserdicht und rechtssicher“ auf den Weg bringen. Ein „Pilot-Projekt von Hochschule und Gymnasium, wegweisend für die Zukunft“, das nach Fertigstellung im Frühjahr 2013 nicht nur zirka 500 weiteren Hochschülern in Gengenbach Studienraum bieten wird, sondern durch „Verzahnung mit dem Gymnasium“ ein hohes „perspektivische Entwicklungspotential“ für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre beinhaltet. Erny sprach von einem „Leuchtturm“ im Bereich Bildungspolitik und mit berechtigtem Stolz davon, in so kurzer Zeit „eine Duftmarkte“ gesetzt zu haben.

Dass Bürgermeister Erny seine Hausaufgaben sehr ernst nimmt, verrät auch das Thema öffentliche >Toiletten-Anlage< in Gengenbach, dass ihn in seinem Wahlkampf begleitete. Auch hier wurde inzwischen eine optimale Lösung gefunden. Die Umsetzung verzögere sich jedoch, aufgrund der derzeitigen hohen Auslastung der erforderlichen Handwerksbetriebe um voraussichtlich einen Monat, in den Januar hinein. Als weitere Schwerpunkte seiner bisherigen Arbeit bezeichnete er das Thema >Biogasanlage<, deren Umsetzung nicht einfach sei, da es „Gegenwind aus verschiedenen Richtungen“ gäbe. Hier setzt er weiterhin auf „ergebnisoffene Diskussion und Kommunikation“ mit den unterschiedlichen Parteien. „Ich bin dickköpfig genug, hier eine Lösung zu finden“, unterstreicht Erny seine Intention. Ein ähnlich schwieriges Thema sei der „Energiebereich Windkraft“. Eine „Umsetzung auf Gedeih‘ und Verderb“ kann es nicht geben und eine „Verspargelung in touristischen Bereichen“ sei nicht gewollt. Gerade hier sei es „wichtig, das Heft in der Hand zu behalten“.

Ein weiteres dringliches Anliegen sind die Finanzen: „Sie sind problematisch, fürs nächste Jahr fast dramatisch“, so Erny in seinem Überblick. Es würden weitere hohe Einbußen in der Gewerbesteuer erwartet und die vom Land signalisierten Zuweisungen aus dem „Ausgleichsstock“ in Höhe von ca. 800 000 Euro für die Kinzigtalhalle fielen ebenfalls unter den Tisch. In einer Strategiesitzung mit der Verwaltung wurde ein >Masterplan für Gengenbach 2020< angegangen, der sich mit dringlich anstehenden und zukunftsweisenden Thematiken wie Wohnen, Gewerbeansiedlung, Tourismus und Bildung auseinandersetzte. Chancen und Risiken aber auch Potentiale wurden herausgearbeitet. Erny zollte seiner Stadt-Verwaltung ausdrückliches Lob: „Ich habe ein sehr gutes motiviertes und engagiertes Mitarbeiter-Team mit guten Ideen. Mir ist - im Vergleich zur freien Wirtschaft – nicht bang“.

In der anschließenden Fragerunde fanden große und kleine Anliegen der rund 50 interessierten Hörer ein offenes Ohr bei Bürgermeister Erny: Die derzeitige Raumproblematik im Schulzentrum; die Gewerbesteuerverbesserung; die dringlich erwünschte Ansiedelung von weiteren gesunden mittelständischen Unternehmen und der damit einhergehenden Arbeitsplatzsicherung sowie dem Zuzug neuer Arbeitnehmer; das Hukla-Areal mit den Firmen Aliseo und den neuen Inhabern von Hukla, die „vor Ort sind und eine Permanenz signalisieren“- so Erny; die notwendigen Umbauarbeiten an der Brücke, die eine Belastung für die nahen Wohngebiete bedeute, da diese teilweise auch als Abkürzung benützt würden; ein Wohnmobil-Abstellplatz, lädierte Straßen mit schlechter Fahrbahn; straßenbaulich veränderte, paradox erscheinende Fahrbahn-Verengungen; zurück gehender Blumenschmuck an den Häusern der Innenstadt…

Nach rund zwei Stunden Gedanken- und Meinungsaustausch bedankt sich Maria Rau, Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes, der zu diesem Treff eingeladen hatte, mit den Worten: “Sie haben ein richtiges Bürgermeisterherz, Herr Erny. Gegenbach hat sich nicht verwählt.“ Thorsten Erny dankte seinerseits für das „Wohlwollen, das ihm entgegenschlägt“ und bittet um „Verständnis, dass nicht alles machbar ist.“ Dass er jedoch alles Mögliche versuchen wird und so manchem Problem weiterhin auch mit Querdenken begegnet, ist deutlich: „Geht nicht, gibt’s nicht“, so sein Motto, das ihm „Ansporn für die nächsten 24 Jahre gibt“.

Bürgermeister Thorsten Erny stellte sich den Fragen der Besucher
Bürgermeister Thorsten Erny stellte sich den Fragen der Besucher